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Türkisblaue Flieger weisen den Weg vom Bahnhof in die Innenstadt

Citymanagement setzt auf Ideen der gestaltungstechnischen Assistent:innen vom Pictorius-Berufskolleg

Paula Burlage, Merle Epping, Luisa-Maria Schroer und Sarah Vinkelau haben das Konzept „Papierflieger“ erarbeitet und freuen sich nun über die Prototypen.
Fotos: Stadt Coesfeld

COESFELD. Der Fußweg vom neuen Bahnhof in die Innenstadt ist bislang eher unscheinbar durch die roten Hinweisschilder mit der Aufschrift „Zentrum“ gekennzeichnet. Das soll sich künftig ändern, dann nämlich soll ein künstlerisch gestaltetes Leitsystem den Bahnhof und die Innenstadt miteinander verbinden und allen den Weg weisen, die hier zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind „Die Anbindung des Bahnhofs mit dem neu gestalteten Bahnhofsgebäude und -vorplatz an die Innenstadt hat für Coesfeld eine große Bedeutung“, hebt Bürgermeisterin Eliza Diekmann hervor. „Weil der Weg intuitiv nicht einfach zu finden ist, möchten wir Menschen, die am Bahnhof ankommen, noch sichtbarer in die Innenstadt führen. Das funktioniert natürlich auch in der Gegenrichtung: Wer aus der Innenstadt auf kurzem Wege zum Bus oder zum Zug möchte, soll den Weg einfacher finden.“

Dazu hat das Citymanagement eine Kooperation mit dem Pictorius-Berufskolleg angestoßen. Im letzten Schuljahr wurden durch Schülerinnen und Schüler im gestaltungstechnischen Bildungszweig Konzepte für das Leitsystem entwickelt. Zum Ende des Schuljahres wurden die fünf Konzepte durch die Schülerinnen und Schüler einer Jury präsentiert, die die schwierige Aufgabe hatte, ein Konzept für die Realisierung auszuwählen.

Überzeugt hat letztlich die Idee von Paula Burlage, Merle Epping, Luisa-Maria Schroer und Sarah Vinkelau. Ihrer Vorstellung nach soll der Weg in die Innenstadt durch mehrere türkisblaue „Papierflieger“ gewiesen werden. Die Jury war beeindruckt durch die künstlerische Freiheit, die das Team bewiesen hat. Das Konzept ist formal anders als übliche Leitsysteme und regt die Phantasie der Betrachtenden an. Der Papierflieger steht für Leichtigkeit und etwas Spielerisches. „Ausschlaggebend ist vor allem der künstlerisch freie Ansatz und das Storytelling, wodurch sich die Arbeit in innovativer Weise (…) abhebt und etwas Neuartiges, formal Anderes im Stadtraum entsteht“, heißt es in der Begründung der Jury.

Vor dem Bahnhof: Alle Schüler:innen der Klasse GTG1-20 mit zwei Prototypen des „Papierfliegers“
Bereits im Juni 2022 fand die Jury-Sitzung im Ratssaal statt. Das Foto zeigt die damalige Klasse GTG1-20 des Pictorius-Berufskollegs.

Die neuen Wegeleit-Elemente werden nun in der schuleigenen Metallwerkstatt des Pictorius-Berufskollegs produziert. Schüler:innen der Berufsfachschule haben bereits mehrere Prototypen angefertigt, deren Wirkung im Stadtraum beurteilt wurde. So wurde das Modell nach und nach verfeinert. Ein paar praktische Fragen müssen noch geklärt werden, und danach sollen die Papierflieger in größerer Anzahl angefertigt und am Weg vom Bahnhof in die Stadt aufgehängt werden, kündigt Citymanagerin Nicole Bodem an. Sie betont: „Das Wegeleitsystem zahlt auf die Strategie zur Entwicklung der Coesfelder Innenstadt ein. Wir möchten die Orientierung im Innenstadtbereich verbessern und den öffentlichen Raum gestalterisch aufwerten.“ Für das Projekt werden Fördergelder aus dem „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in NRW 2021“ eingesetzt.

Was das Leitsystem können sollte:

Beurteilt wurden die von den Schüler:innen eingereichten Arbeiten anhand mehrerer Kriterien:

  • Künstlerische Umsetzung der Aufgabenstellung und Innovativität,
  • Erfüllung der Wegeleitfunktion und Sicherheitsaspekte der Installation im Verkehrsraum.
  • der voraussichtliche Instandhaltungsaufwand, Witterungsbeständigkeit und Vandalismusvorbeugung
  • voraussichtlich anfallende Kosten.